Blog-Archiv 2014
11. Oktober 2014
IRONMAN WM Hawaii
Zwanzigbester Langdistanzler lautet die verkürzte Bilanz nach einem Jahr auf der für mich neuen Strecke.
Der Mythos, der das Rennen für jeden Profitriathleten zu einem Muss macht, war auch der Grund meines Starts.
Vielmehr freute ich mich aber auf das Kräftemessen mit den Besten der Welt, eben zu dem Zeitpunkt ihrer Hochform.
Hinsichtlich meiner Konkurrenzfähigkeit war ich mir im Vorfeld unsicher.
Während des Schwimmens findet bei großen Meisterschaftsrennen oftmals schon eine Vorentscheidung statt.
Um Schwimmrückstände zu egalisieren, muss ungleich mehr Energie investiert werden, als die Spitzengruppe aufwenden muss, um den Vorsprung zu halten.
Das kann sich in diesem Weltklassefeld rächen.
Den Schwimmrückstand hatte ich also einkalkuliert, durch meine Unerfahrenheit allerdings noch unnötig vergrößert.
Auf den ersten Metern prügele ich mich ungerne.
Ich suche mir einen Startplatz mit Bewegungsfreiheit, schwimme erst einmal mein Ding und suche mir dann eine Gruppe.
Das große Feld zog sich allerdings so in die Breite, dass ich keine Mitschwimmer fand.
Bis die Frauenspitze kam, machte ich Tempo für Christian Brader.
Mit den schnellen Beinen konnte ich mich etwas absetzen.
Beim Radfahren fand ich wider Erwarten keine Mitstreiter. Erst als ich einen nicht-erwähnenswerten Österreicher überholte, fand ich Begleitung bis zum Wendepunkt bei Halbzeit in Hawi.
Hier stellte ich Kontakt her zu einer Gruppe um Llanos, Raña und Jaskolka.
Das letzterer hier für Tempo sorgte, hätte mich stutzig machen müssen.
Auf der folgenden langen Abfahrt wollte ich den Vorteil der Gruppe genießen, allerdings war das Tempo dann doch zu gering. Alleine holte ich viele abgeplatzte der Spitzengruppe ein.
Trotzdem fiel es mir in der Monotonie der Lavafelder schwer die Geschwindigkeit und die Motivation konsequent hoch zu halten.
Spurlos ging das Radfahren aber nicht an mir vorüber. Beim Marathon lief es schon auf den ersten flachen 15 Kilometern am Alii Drive nicht locker.
Das sind schlechte Vorzeichen, wenn der harte Teil noch kommt.
Leider war auch die Verpflegung eine Gratwanderung. Nahm ich Wasser, ging es mir gut.
Nur mit Wasser würde ich aber das Ziel nicht sehen.
Daher schob ich die Attacke immer weiter hinaus, um ein solides Finish zu sichern. Die Unsicherheit nach Mont-Tremblant spielte hier sicher auch mit.
Es gibt bestimmt Einiges zu optimieren.
Ohne die Erfahrung war es für mich an dem Tag allerdings das Optimum.
Ich glaube nun daran, dass langfristig die Top10 möglich ist.
Dafür muss ich noch etwas konsequenter an meinen Schwächen arbeiten und den Profisport noch mehr verinnerlichen – das alles nicht jetzt.
Nach der langen Saison benötige ich etwas Abstand.
Einen Monat leben, um dann wieder hungriger ins strukturierte Training einzusteigen.
Ein erneuerter Hawaiistart ist ein Ziel, allerdings in Bestform. Ob und wie das im kommenden Jahr mit meiner mageren Punktebasis möglich ist, werde ich mir in den nächsten Wochen überlegen.
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10. Oktober 2014
Vorbericht IRONMAN WM Hawaii
Das größte und wichtigste Rennen des Jahres steht kurz bevor. Nirgends ist das Treiben vor dem Triathlon so bunt.
Nirgends sind die Egos so groß. Die IRONMAN World Championships Hawaii bilden den Abschluss einer erfolgreichen Saison.
Meine Form ist dem Ereignis angemessen auf dem Höhepunkt. Nach Mont Tremblant habe ich mich anfänglich etwas in Selbstmitleid gesult, bald aber wieder in meinen Trainingsrhythmus gefunden.
Es fehlt dennoch die Selbstverständlichkeit mit der ich sonst in große Rennen gehe.
Ich habe hier durchaus was zu verlieren und mit einem Negativerlebnis möchte ich die Saison nicht beenden.
Objektiv betrachtet gibt es jedoch nur wenig Grund zur Sorge.
Mit Schwimmrückständen weiß ich umzugehen und vielleicht bringe ich meine Form aus dem Becken mal ins Freiwasser.
Dann wird es etwas einfacher.
Meine Radzeiten war in der Vergangenheit konstant "Weltklasse", wie der kicker sagen würde und auch beim Laufen befinde ich mich zumindest im "Weiteren Kreis".
Sollte ich tatsächlich mit der Hitze schlecht zurecht kommen, wird mein Marathon eben fünf Minuten langsamer.
Das wäre kein Beinbruch.
Brauche ich aber nicht unbedingt.
Bis zum Renntag genieße ich noch meine altbekannte Rolle unter dem Radar.
Am Samstag habe ich dann den besten Platz bei der Titelentscheidung, so dass mir die unterirdische Race Coverage gar nichts kann.
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6. September 2014
IRONMAN 70.3 World Championship Mont Tremblant
Wunderschöne Landschaft, das beste Starterfeld auf der Mitteldistanz seit ich denken kann, anspruchsvolle Streckenführung und dazu noch vielversprechende Trainingsergebnisse, kurz: ich war voller Vorfreude.
Trotzdem habe ich das Rennen schon nach dem Radfahren beendet.
Nach dem Schwimmen hatte ich die üblichen Rückstände nur war ich diesmal nicht alleine, sondern hatte potentielle Mitstreiter.
Obwohl ich zweimal den Kontakt nicht halten konnte, fühlte ich mich auf den ersten zehn Kilometern nicht schlecht.
Anschließend fiel mein Puls immer weiter ab und ich konnte schlicht nicht schneller fahren.
Es entwickelte sich ein packender Kampf um den vorletzten Platz in der Profiwertung.
Bergan verlor ich regelmäßig 30 bis 40 Meter, bergab und im Flachen bestimmte ich dank überlegener Aerodynamik das Tempo.
Ich war schon des öfteren in schier aussichtslosen Rennsituationen, aber das hier war anders.
Ich sorgte mich um meine Gesundheit.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt kann ich Entwarnung geben, um so unerklärlicher bleibt es.
Wenn man gewinnt, war meistens nicht alles richtig.
Dementsprechend war diesmal auch nicht alles falsch.
Bis Kona lebe ich mit den Selbstzweifeln, allerdings nevilliert der Gedanke an das Rennen meine Mundwinkel.
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10. August 2014
herbalife-Triathlon Gdynia
Regeneration scheint nicht meine Stärke zu sein.
Wo andere zwei Wochen nach einer Langdistanz bereits wieder zur Höchstform auflaufen, hatte ich einen langen Tag auf einem eigentlich schnellen Kurs.
Die flache Radstrecke hatte ich mir bewusst ausgesucht, um eben dies vor den anstehenden WMs noch mal zu erleben.
Zudem nehme ich gerne mit einem Wettkampf im Rücken das richtige Training wieder auf.
Nach Zürich beschäftige ich mich möglichst wenig mit Triathlon.
Nach Gdynia reiste ich schon eine Woche vor dem Wettkampf an. Dank des überwältigenden Engagement meines Homestays lernte ich Land und Leute kennen und schätzen.
Mein neu erworberner polnischer Grundwortschatz erleichtert zudem die Kommunikation mit meinen Trainer.
Mein Kopf und meine Beine waren am Rennmorgen noch nicht wirklich auf einen Wettkampf eingestellt.
Auch wenn das zumindest auf meinen Kopf öfters zutrifft, wollte ich im Rennen etwas Neues probieren.
Alle Pläne waren jedoch schon nach 50 Meter Schwimmen Makulatur.
Ich konnte mich einfach noch nicht ausbelasten. So schwamm ich relativ alleine vor mich hin, um dann doch überrraschend nur mit den üblichen drei Minuten Rückstand das Wasser zu verlassen.
Ähnlich erging es mir anschließend auf dem Rad.
Obwohl ich nie das Gefühl hatte am Limit unterwegs zu sein, konnte ich bis Kilometer 60 den Rückstand deutlich verkürzen.
Ab dann hatte ich aber wirklich keinen Druck mehr auf dem Pedal und ich schleppte mich im deutlichen Respektabstand von 30 Sekunden zu Massimo Cigana in die zweite Wechselzone.
Schon beim ersten Bodenkontakt war mir klar: mit diesen Beinen ist heute Nichts zu gewinnen.
Zwar lief ich nach dem Wechsel gemeinsam mit Massimo auf Platz 4 los, musste ihn aber bald ziehen lassen.
Während ich an den Fressständen am Strand vorbeilief, ärgerte ich mich kein Geld mitgenommen zu haben.
Dann hätte ich mir ein Eis oder eine Cola kaufen können.
Letzters tat mein Trainer dann auf der dritten Runde für mich und dementsprechend sahen die beiden letzten Runden zwar auch nicht nach Laufen aus, fühlten sich aber wieder mehr so an.
Im Gegensatz zu Zürich konnte ich diesmal den Zieleinlauf genießen.
Es war anders anstrengend.
Nach kleinen Rückschlägen fällt mir das Training erfahrungsgemäß leichter.
Dementsprechend bin ich optimistisch, dass die nächsten Rennen ähnlich hart, aber deutlich schneller werden.
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27. Juli 2014
IRONMAN Zürich
Lange habe ich mich vor dem Wechsel auf die Langdistanz gedrückt.
Ich wollte in Würde über die Ziellinie laufen.
In der Ungewissheit habe ich mehrmals den ersten Langdistanzstart um ein Jahr verschoben.
Und werde ich dort meine Leistungen auf der Mitteldistanz bestätigen können?
Den Start am Lake Tahoe letztes Jahr absolvierte ich aus dem Mitteldistanztraining.
Ein schöner Saisonabschluss ohne Druck.
Dieses Mal habe ich mein Training seit Dezember auf den IRONMAN Zürich ausgerichtet.
Trotzdem war ich kurz vor dem Start kaum nervös.
Bis zwei Wochen vor dem Wettkampf hatte ich optimal trainiert und dann hat mich wieder ein Infekt erwischt.
In meinem Kopf bestand die Option bis Kilometer zehn auf der Laufstrecke noch auszusteigen, um die Regeneration zu verkürzen.
Am Schwimmstart kam ich gut weg und ordnete mich, meines Leistungsvermögen entsprechend, in der zweiten Gruppe ein.
Nach etwa einem Kilometer ließ Vincent Reiß vor mir den Kontakt reißen.
Ich habe es bemerkt, konnte aber die Lücke nicht zuschwimmen.
Auf der ersten Runde konnten wir den Rückstand auf 2:40 begrenzen.
Die Differenz vergrößerte sich auf der zweiten Runde leider nicht linear, so dass ich mit über sieben Minuten das Wasser verließ.
Anfänglich folgte auf diese Ernüchterung Übereifer.
Auf dem Weg zum Fahrrad habe die Bodenbeschaffenheit zweimal näher untersucht.
Beim Verlassen der Wechselzone verlor ich dann noch mein Armpad und die darunter geklemmte Sonnenbrille (Grüße an den Finder. Ich hoffe du hast viel Pech damit).
Auf den ersten flachen Kilometern am Zürichsee kam die Ernüchterung dann durch.
Alleine, mit riesigem Rückstand, den Unterarm auf dem blanken Plastik, wurde meine Ausstiegsoption nach dem Veloteil immer attraktiver.
Das war eine Krise, die auf der Langdistanz wohl jeder hat.
Als es dann durch das hügelige Hinterland ging und der Regen stärker wurde, kam auch das Lächeln zurück.
Mit mir war ich noch nicht zufrieden, war aber gewillt das Beste aus der Situation zu machen.
Bei Kilometer 80 am Heartbreakhill stellte ich die Verfolgergruppe.
Das Gros erhielt in der Abfahrt eine Stop-and-Go–Strafe, da sie sich nicht an das Unterlenkerverbot hielten.
So musste ich bis zum nächsten Strafzelt das Tempo nicht alleine machen.
Lediglich David Plese konnte anschließend wieder zu mir aufschließen.
Die Aufholjagd gestaltete sich gemeinsam erträglicher.
Nachdem wir bei Kilometer 150 Filip Ospaly stehen ließen, wurde mir klar, dass ich ab nun der schnellste Läufer im Dunstkreis der Spitze war.
Statt Podium nun doch der Sieg?
Aussteigen war kein Thema mehr.
Bis zum Radziel sammelten David und ich dann noch Stephen Bayliss ein.
Mit etwas über sechs Minuten Rückstand wechselten wir drei auf die Laufstrecke.
Die Vorgabe war mit vier Minuten pro Kilometer anzulaufen.
Meine ersten drei waren deutlich schneller.
David war allerdings noch schneller.
Entweder ich würde ihn sehr bald wieder sehen oder er ist einfach doch schneller als ich.
Ich sollte ihn wiedersehen, da ich bis Kilometer 35 mein Tempo konstant halten konnte.
Zwischenzeitlich überholte ich auch noch die beiden vor mir liegenden Bertrand Billard und Jan van Berkel.
Am letzten Wendepunkt, etwa 3,5 Kilometer vor dem Ziel, habe ich ich meinen Vorsprung gemessen (2:20, das sollte reichen, wenn ich nicht zu Wandern anfange) und Stärke markiert.
David hat mir hier schon zum Sieg gratuliert.
Das war leider zu früh.
Die letzten Kilometer waren kein Triumphlauf, sondern ich musste hart kämpfen.
Relativ abrupt viel meine Technik zusammen, von außen betrachte war das kein Laufen mehr, aber die Geschwindigkeit brach zum Glück nicht im gleichen Maße ein.
Der Zieleinlauf war einer der beschissensten in meinem Triathlonleben und ich kann mich sogar an alles erinnern, nur freuen konnte ich mich wegen der Schmerzen nicht.
An diesem Tag habe ich alles aus meinem Körper heraus geholt und das hat sich mit der heißersehnten Hawaiiquali auch gelohnt.
Vielleicht gelingt mir ja dort das erste würdevolle Langdistanzfinish ohne anschließenden Sanitätszeltaufenthalt.
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8. Juni 2014
Viel Arbeit auf dem Weg nach Zürich
Die größten Wunden sind geleckt.
Mein Hormspiegel ist wieder auf Normalniveau.
Richtig feiern war diese Woche nicht möglich. Zu viel ist zu tun.
Es ist an der Zeit das nächste Ziel anzugehen.
Um es mit Oliver Kahn zu sagen: "Da sind die Dinger".
Auf vielfache Nachfrage darf ich nun auch Autogrammkarten präsentieren!
Ich kann mich über den Typ, der mich hundertfach angrinst, freuen.
Fans und Sponsoren haben auch etwas davon.
Danke an Sebastian Kuhn für die Bereitstellung dieses und vieler anderer Bilder auf meiner Internetpräsenz.
Seit Mittwoch massiere ich auch wieder aktiv das Laktat aus meinen Beinen.
Mit jeder Einheit nähere ich mich sinnvollem Training an.
Jetzt stehen wieder Grundlageneinheiten auf dem Programm, damit es in Zürich über die acht Stunden reicht.
Auf dem Weg dorthin werde ich noch in Düsseldorf im Rahmen der 1. Bundesliga starten, um meinen "Leg Speed" nicht ganz verkümmern zu lassen und weil mir Belastungen nach Hauptwettkämpfen immer besondere Freude bereiten, habe ich auch noch meinen Start für den herbalife Triathlon Gydina zugesagt.
Anschließend plane ich die zweite Saisonhälfte mit oder ohne Start bei der IRONMAN 70.3 WM.
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1. Juni 2014
IRONMAN 70.3 Rapperswil
Vor zwei Jahren war ich in Rapperswil zum ersten Mal in Tuchfühlung zur Profispitze.
Im letzten Jahr habe ich hier zum ersten Mal einen 70.3 angeführt.
Dieses Jahr habe ich in Rappi meinen ersten IRONMAN 70.3 gewonnen.
Zwar verhinderte der Rennabbruch des vergangenen Jahres einen möglichen Sieg, aber es wäre auch "nur" ein Duathlonsieg gewesen (aufgrund der niedrigen Temperaturen wurde das Schwimmen abgesagt).
Da ich aufgrund meiner vergleichsweise mäßigen Schwimmzeiten gerne als Duathlet verrufen werde, hat dieser Sieg einen ganz anderen Stellenwert.
Meine Vorleistungen katapultierten mich nicht gerade in eine Favoritenrolle, aber unter-ferner-liefen fühle ich mich ohnehin wohler, zumal es sich im Rennverlauf noch zuträglich erweisen sollte.
Bei der IRONMAN-Live-Coverage muss mich jedoch jemand ganz oben auf seinem Zettel gehabt haben.
So meldete der Ticker "Swim 400 m: Jan Van Berkel is in the lead,
followed by Arnouts and Stein".
Ich bin zwar verhältnismäßig gut geschwommen mit der Spitzengruppe hatte ich jedoch wenig zu tun.
Die Verfolger von Jan waren wohl die Pro-Frauen Celine Schärer und Daniela Ryf mit der selben Badekappenfarbe.
Letztere habe ich erst bei Radkilometer 20 eingeholt – beeindruckend.
Da ich keine längerfristigen Mitstreiter fand, machte ich mich größtenteils alleine auf die Verfolgung der Spitzengruppe.
Nachhaltig konnte ich den Abstand nur an den Anstiegen verkürzen.
Deshalb war es wichtig, dass ich die Gruppe am höchsten Punkt der Strecke erreichte. Allerdings wollte ich nur ungerne mit Ruedi Wild gemeinsam auf die Laufstrecke gehen.
An der letzten kurzen Steigung konnte ich mich absetzen.
Zu meinem Glück wollte mir keiner folgen, traute mir keiner einen soliden Halbmarathon zu, war Jan van Berkel schon vorher entwischt und gab mir Orientierung.
Bei der Einfahrt in die Wechselzone ließ Jan mir den Vortritt.
Führung – wie im letzten Jahr und diesmal standen nur noch meine Beine und mein Kopf dem Sieg entgegen.
Der Kopf beschwerte sich erst mal nicht.
Vorne läuft es sich leicht.
Auch die Beine fühlten sich lange gut an.
So konnte ich den Abstand auf alle Konkurrenten mit Ausnahme von Ruedi vergrößern.
Vier Kilometer vor dem Ziel war der Vorsprung auf 30 Sekunden geschmolzen.
Ab hier mussten dann die Beine ein wenig schneller als sie gerne wollten, so dass ich den Zieleinlauf letztlich noch gießen konnte.
Der Kopf hat also gesiegt.
Meine Liebeserklärung aus dem letzten Jahr muss ich daher noch ergänzen:
Der IRONMAN 70.3 Rapperswil ist nicht nur aufgrund des Streckenprofils und der Landschaft meine Lieblingshalbdistanz.
Ich verbinde mit den drei Wettkampftagen auch hochemotionale Erlebnisse, die mich in der Vergangenheit schon immer an dieses Rennen zurück denken ließen.
Nach dem heutigen Tag habe ich noch einen Grund mehr.
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18. Mai 2014
IRONMAN 70.3 Pays d'Aix
Vor dem ersten Wettkampf nach acht Monaten Training bin ich immer besonders nervös.
Mit Platz fünf habe ich etwas Zählbares in Ziel gebracht.
Die Formkurve nach einem DNS und einem DNF zeigt eindeutig in die richtige Richtung.
Luft nach oben ist auch noch vorhanden.
Beim Schwimmen gibt es nichts Neues.
Nach der Klopperei am Start befand ich mich in der zweiten Gruppe, von der ich mich nach etwa 300 Metern lösen konnte und so schwamm ich alleine der Spitzengruppe hinterher.
Auf dem Rad konnte ich recht schnell abgeplatze Athleten einsammeln.
Wirklich lösen konnte ich mich von meinem Rattenschwanz in den ersten kürzeren Anstiegen nicht.
Der von drei auf vier Minuten ansteigende Rückstand auf die Spitze und Albert Moreno (der Einzige, mit dem ich heute nicht zusammen laufen wollte) an meinem Hinterrad zwangen mich zum Handeln.
Da trifft es sich gut, dass man mit dem Speedmax auch auf Abfahrten eine Differenz herstellen kann.
Ist das Loch erst einmal auf 30 Meter angewachsen, geht es meist ganz leicht.
Anschließend konnte ich den Rückstand wieder auf die anfänglichen drei Minuten verkürzen.
Ich befand mich komplett im Plan.
Mein Lauf war einfach schlecht.
Ich könnte jetzt anführen, dass mich Albert Moreno genau in dem Moment überholte als ich Seitenstechen bekam, aber das wäre nur eine Ausrede.
Über Ursachen kann ich so kurz nach dem Rennen nur spekulieren.
Ein paar typische Ausreden habe ich dann noch mal aufgelistet: Während des Wettkampfs war ich mir nicht sicher, ob ich mich in meinen ersten Wettkampf im Jahr oder überhaupt befinde.
An der ersten Bodenwelle habe ich meine Flasche zwischen den Armauflagen verloren.
Auf Mallorca hat der Flaschenhalter über 2000 Kilometer problemlos funktioniert, aber ich wollte meine guten Flaschen nicht einfach wegwerfen und habe daher eine geschenkte benutzt bzw. benutzen wollen.
Also habe ich mich recht umständlich mit Gels und Getränken an den Verpflegungsstellen ernährt.
Außerdem habe ich es geschafft den Klettverschluss beider Radschuhe beim Anziehen aus der Umlenkung zu ziehen.
So habe ich auf dem ersten Kilometer hauptsächlich an meinen Schuhen herumgefriemelt.
Zu allem Überfluss habe ich mich auf der verwinkelten Laufstrecke noch dreimal "verlaufen".
Das war alles nicht rennentscheidend heute und daher ist es gut, wenn so etwas an solchen Tagen passiert.
Ich muss einfach wieder schneller laufen und ich glaube an einen schnellen Lauf in Rapperswil in zwei Wochen.
Mehr als auf die Adaption des Wettkampfreizes zu warten, kann ich bis dann ohnehin nicht machen.
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24. März 2014
Neuer Parter: hbp-consult
Wie versprochen findet die Vorstellung der Neuzugänge eine Fortsetzung.
2014 wird hbp – Consult auf meinem Trikot zu lesen sein.
Der Inhaber Sascha Jecht – selbst ein passionierter Duathlet und sein Team verstehen sich als Spezialisten im Bereich Recruiting.
Unsere Zusammenarbeit ist da ja schon ein entsprechender Fingerzeig.
Neben Anregungen zu persönlichen Vermarktung hat er auch den Kontakt zu FastForms Montabaur hergestellt.
Schon vorher hatte ich von EMS-Training gehört.
Mittlerweile ist es zum festen Bestandteil meines Trainings geworden.
Ursprünglich habe ich mit Triathlon begonnen um keinen weiteren Ausgleichssport betreiben zu müssen.
Die drei so verschiedenen Teildisziplinen erschienen mir hierfür ideal.
Leider trainiere ich nun aber so viel, dass ich noch stärker muskulären Dysbalancen entgegen wirken muss.
Das klassische Stabi- und Krafttraining ist mir als Freiluftsportler jedoch dermaßen verhasst, dass es als erstes immer hinten runter fiel.
Das EMS-Training verkürzt die Einheit auf 20 Minuten.
Das halte auch ich in geschlossenen Räumen aus, auch wenn man schwitzt wie ein Schwein. Zudem schone ich meine Gelenke und meine Motivationstricks für das "richtige" Triathlontraining.
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9. März 2014
Neuer Parter: Compressport
Die Aufstellung für die Saison 2014 nimmt Konturen an.
Mit Freude kann ich vermelden, dass mir alle Stammkräfte aus dem vergangenen Jahr die Treue gehalten haben. Allerdings kann der Kader nie breit genug aufgestellt sein.
Die Neuzugänge sollen zur Fortentwicklung des Gesamtkunstwerks beitragen.
2014 starte ich einen erneuten Anlauf auf den Lufthansa-Gold-Status.
Um nach langen Flügen trotzdem mit frischen Beinen aufzuwachen, nutze ich seit jeher Kompressionsbekleidung.
Was sich bei Thrombosepatienten bewährt hat, kann auch für den Triathleten nicht schlecht sein.
Auch an Ruhetagen unterstütze ich so die Zirkulation des Bluts und damit den Milchsäureabbau. Schnellere Regeneration = mehr Training.
Mehr zur Aufstellung folgt in den nächsten Tagen.
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31. Januar 2014
Genug gejammert
Eigentlich jammere ich ganz gerne: Das Schwimmen wird bei mir nichts mehr.
Im deutschen Winter kann man nicht optimal trainieren.
Trotz Trainingslagern in den schönsten Ecken der Erde sehe ich nur Rad, Laufschuhe und Schwimmbäder.
Über Neujahr war ich im Trainingslager in Südafrika, ein schönes Fleckchen Erde mit sehr abwechslungsreicher Landschaft.
In Stellenbosch kann man den Schweiß ehemaliger Olympiasieger förmlich riechen und teilweise von den Wänden des Schwimmbads kratzen.
Dort habe ich auch Einiges an Zeit verbracht.
Ein Olympiasieger wird wohl nicht mehr aus mir, aber Schwimmen ist ja nur eine Teildisziplin.
Ich schwimme gerne.
Denn hier kann ich Verbesserungen noch sehen und fühlen.
Das ist meine Motivation.
Nebenbei habe ich die 30°C plus auch zum Radfahren genutzt.
In der Regel ging es um 6 Uhr los, um der Mittagshitze und den extremen UV-Strahlen zu entgehen.
Sonnenbrand gab es trotzdem, schließlich ist das Ozonloch über der Antarktis sehr nah.
Phänomenale Lichtstimmungen sind beim Start vor Sonnenaufgang garantiert.
Das war meine Art des Südafrika-Sightseeings.
Nun steht ein Laufschwerpunkt zu Hause an. Glücklicherweise lassen dies die Temperaturen im Westerwald zu, ich muss nicht auf langweilige Wendepunktstrecken an Rhein und Mosel ausweichen und kann sogar noch bis zu drei Stunden Radfahren. So kommen pro Woche ausreichend Radkilometer auf der Straße und im Wald zusammen.
Ich lebe die nächsten Tage einfach meinen Traum: Trainieren soviel ich kann, um Rennen zu gewinnen.
Die passende Saisonplanung findet ihr unter Termine.
Zu Anfang meide ich die großen Rennen, damit es zum Saisonende vielleicht für das ganz große Rennen reicht.
Momentan gibt es einfach Nichts zu jammern.
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